Die Rezession kommt. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen „AlixPartners Turnaround- und Restrukturierungsstudie“, für die bereits zum 17. Mal rund 600 führende Restrukturierungs- und Transformationsexperten in den USA, Großbritannien, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Italien nach ihrer Einschätzung der Weltwirtschaft befragt wurden. Dabei geht es um deren Meinung zur Entwicklung der globalen Wirtschaft sowie um branchentypische Tendenzen und Trends. Zudem werden – sowohl gesamtwirtschaftlich als auch in unterschiedlichen Branchen – dringende Notwendigkeiten für Veränderungen und Umstrukturierungen diskutiert.

Die zentralen Studienergebnisse 

71 Prozent der in Deutschland Befragten erwarten innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Rezession in Deutschland. International liegt dieser Wert bei 69 Prozent. 83 Prozent der global befragten Restrukturierungsexperten gehen von einer Rezession in ihrer Region zumindest in den kommenden 24 Monaten aus.

Als die wichtigsten Krisenursachen werden international Inflation (33 Prozent) und Lieferketten-Engpässe (32 Prozent) genannt. In Deutschland ist man mit Blick auf die Lieferketten sogar nochmals skeptischer, hier nennen dies 54 Prozent der befragten Experten als wichtigsten Grund für den Abschwung.

Für die mit Abstand wichtigste Herausforderung für die Zukunft halten die inländischen Experten mit 32 Prozent den Klimawandel. Entsprechend nennen auch 83 Prozent der Befragten in Deutschland, dass der Umweltaspekt das für ihre Klientel mit Abstand wichtigste ESG-Kriterium ist.

 Wie können Unternehmen darauf reagieren? 

Die Zeit langfristiger Planungssicherheit ist endgültig vorbei. Unternehmen müssen versuchen, durch ein hohes Maß an Flexibilität die nötige Stabilität zu erreichen, um sich den weltweiten Disruptionen zu stellen. Insbesondere die Reduktion von Fixkosten und die Sicherung von Lieferketten stehen jetzt weit oben auf der Agenda der Führungskräfte.

Laut Studie sehen die deutschen Befragten vor allem die industriellen Kernsektoren gefährdet, da diese typischerweise hochentwickelte und vielfältige Lieferketten besitzen. Diese Lieferketten so zu gestalten, dass schnell Alternativen aufgebaut und dabei nicht neue, verhängnisvolle Abhängigkeiten von einzelnen Märkten, Lieferanten oder Ländern geschaffen werden, gehört daher zu den kurzfristig brennendsten Aufgaben deutscher Unternehmen.

Langfristig wird Krisenresilienz über Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen entscheiden und damit eine deutlich gesteigerte Bedeutung erhalten, vor allem auch mit Blick auf die schon heute absehbaren und spürbaren Veränderungen durch den Klimawandel.

Hier geht es zur globalen Studie.