Chinas Automarkt schüttelt die Auswirkungen der Zölle ab, da das Inlandswachstum anhält und sich hochmoderne Fahrer-Assistenzsysteme ausbreiten, so der Report von AlixPartners

Fahrzeugexporte nach Russland und in den Nahen Osten übertreffen die Verkäufe nach Nordamerika und Europa, während sich der Inlandsmarkt stabilisiert, unterstützt durch die Vorteile, die China bei autonomen Fahrfunktionen hat.

22. April 2025

NEW YORK, LONDON, MÜNCHEN und SHANGHAI (22. April, 2025) – China lässt weiterhin seine Muskeln auf dem globalen Automobilexportmarkt spielen, wobei Russland inmitten des globalen Zollsturms, der die Branche erfasst hat, weiterhin eine stabilisierende Nachfragequelle für chinesische OEMs darstellt. Das ist eines der Ergebnisse eines Reports, der auf einer weltweiten Umfrage unter Hunderten von Führungskräften aus der Automobilindustrie fußt und heute von AlixPartners, dem globalen Beratungsunternehmen, veröffentlicht wird.

Der AlixPartners Report zeigt, dass Chinas Exporte im Jahr 2024 um 23 Prozent auf 6,4 Millionen Personenkraftwagen angestiegen sind und damit um mehr als 50 Prozent über denen der zweitplatzierten Auto-Exportnation Japan liegen: Der Report geht davon aus, dass sich das Wachstum unter dem Zoll-Einfluss im Jahr 2025 auf vier Prozent abschwächen wird.

Russland und der Nahe Osten sind nach wie vor die wichtigsten Exportziele für die chinesischen Hersteller und werden laut AlixPartners-Umfrage im Jahr 2024 zusammen 35 Prozent der Exporte ausmachen. Damit übertreffen sie zum ersten Mal die kumulierten Lieferungen nach Europa und Nordamerika.

„Chinas Autoverkäufe nach Russland und Belarus haben sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt, was das Land zum Teil vor der Volatilität der Zölle schützt“, sagt Andrew Bergbaum, Global Leader der Automotive und Industrial Practice bei AlixPartners. 

Der Report von AlixPartners prognostiziert, dass chinesische Marken bis 2030 einen Anteil von 30 Prozent am Weltmarkt haben werden. Im Jahr 2024 lag er noch bei 21 Prozent.

Obwohl verschiedene Nationen weiterhin teilweise erhebliche Zölle auf Fahrzeuge chinesischer Marken erheben, bleiben die Auswirkungen gedämpft. Dem AlixPartners-Report zufolge werden die jüngsten Zölle der USA und anderer Länder zwar die Kosten der chinesischen Exporte von Fahrzeugen und Autoteilen um etwa 24 Prozent oder 46 Milliarden US-Dollar erhöhen. Dieser Betrag entspricht jedoch nur etwa 3,8 Prozent des gesamten Produktionswerts der chinesischen Autoindustrie.

Die steigenden Exporte gehen mit einem anhaltenden Wachstum des chinesischen Inlandsmarkts einher, der dem Bericht zufolge bis 2025 um 4 Prozent auf 26,8 Millionen Fahrzeuge ansteigen wird, was im krassen Gegensatz zu den Rückgängen in anderen wichtigen Märkten steht.

Das Wachstum in China wird durch die rasche Einführung von Elektrofahrzeugen getrieben, die zunehmend mit intelligenten Fahrzeugfunktionen (ADAS) ausgestattet sind, das zeigt der Report, der am Vorabend der Automesse in Shanghai veröffentlicht wird. Aus ihm geht auch hervor, dass die Verkäufe von Elektrofahrzeugen im Jahr 2025 voraussichtlich 54 Prozent des Inlandsmarktes ausmachen werden.

Der E-Auto-Boom auf dem chinesischen Heimatmarkt, hat den Preiskampf, der 2023 begann, beflügfelt, wobei finanzielle Anreize und neue Funktionen zunehmend die Rabatte auf die Verkaufspreise ersetzen, so der AlixPartners-Report. 

„Zusatzfunktionen für assistiertes Fahren entwickeln sich zu einem wichtigen Wettbewerbsinstrument in China, das die Angebote chinesischer Marken zunehmend stärker von denen aus Übersee unterscheidet“, so Dennis Röhr, Partner und Managing Director bei Berylls by AlixPartners.

Dem Report zufolge waren in China im vergangenen Jahr fast 60 Prozent der verkauften Pkw mit ADAS Level 2 und höher ausgestattet, während es in den USA weniger als 40 Prozent waren. Und die Verbreitung dieser Funktionen und technischen Inhalte wird laut einer AlixPartners-Umfrage unter Führungskräften der Automobilindustrie ( 100 Teilnehmer in den USA, 100 in China und 200 in Europa und Großbritannien), schneller zunehmen als in anderen Regionen.

Zwei Drittel der befragten Führungskräfte gaben an, dass China bei ADAS-Systemen führend ist - Systeme, deren Funktionsumfänge in anderen Märkten nur schwer dargestellt werden können, so die Analyse. Dazu gehören die Erfassung und Verarbeitung von Daten sowie die Verfügbarkeit von Software und maschinellem Lernen.

„Die Spirale von mehr Technik für weniger Geld beschleunigt sich weiter. Immer mehr Hightech kommt deshalb serienmäßig in die neuen Modelle, während die Preise niedrig bleiben. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Eine wachsende Zahl globaler Automobilhersteller versucht, durch neue strategische Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen von ihnen zu lernen, um im chinesischen Markt relevant zu bleiben“, sagt Fabian Piontek, Partner und Managing Director bei AlixPartners.

 

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